Kulinarisches-ABC – M – wie Mandeln

das „M“ – ist aktuell für rund um die Küche & Co zum – Kulinarischen-ABC- von Anette (Frau Waldspecht).

M – wie Mandeln (Mandelbaum (Prunus dulcis) ist eine Pflanzenart aus der Gattung Prunus in der Familie der Rosengewächse (Rosaceae). Seine Steinfrucht bzw. das essbare Nährfleisch des Pflanzenkeimlings (Endosperm), die Mandel, wird in vielfältiger Weise vom Menschen vor allem als Nahrungsmittel und Kosmetikum genutzt. Unter dem Namen Mandelöl versteht man stets das sowohl in den süßen als auch das in den bitteren Mandeln enthaltene geruchlose feine fette Pflanzenöl. Das ätherische Mandelöl, das nur aus bitteren Mandeln gewonnen werden kann, heißt im Handel stets Bittermandelöl.

Man unterscheidet zwischen der süßen Mandel und der bitteren Mandel. Süße Mandeln haben eine zimtbraune, raue Haut. Das Abziehen dieser Haut wird durch Überbrühen der Mandeln mit kochendem Wasser erleichtert. Mandeln werden zum Rohgenuss, für Mehlspeisen, zum Dekorieren (Splitter, Blätter), zum Füllen von Oliven und zur Herstellung von gebrannten Mandeln, Likören und Marzipan verwendet. Bittere Mandeln sind zum Rohgenuss nicht geeignet, da sie Amygdalin, ein blausäureerzeugendes Glykosid, enthalten.

Der Mandelbaum wird seit rund 4.000 Jahren kultiviert. Angepflanzt wird er heute hauptsächlich in den USA (Kalifornien) sowie im Mittelmeerraum, außerdem in Pakistan und im Iran.  2010 betrug die Weltproduktion 890.000 Tonnen (t), davon entfielen 750.000 t bzw. 84 % auf die USA, 90.000 t (10,1 %) auf die EU-27-Staaten, 30.000 t (3,3 %) auf Australien sowie je 10.000 t (1,1 %) auf die Türkei und Chile. Die US-Produktion stammt zu 100 % aus Kalifornien.

Darüber hinaus reift die Mandel in Mitteleuropa in Weinanbaugebieten: dort wurde sie wahrscheinlich zusammen mit dem Wein von den Römern eingeführt. Eine deutsche Sorte ist die so genannte Dürkheimer Krachmandel.

Der französische Anbau setzt sich zusammen aus den Sorten Ferragnès (ungefähr 60 %) und Ferraduel (ungefähr 30 % der Produktion). Letztere wird in Anbetracht ihrer flachen Form hauptsächlich für die Herstellung von Dragées benutzt. Diese Früchte sind gegen Mitte September reif. Unter außereuropäischen Sorten ist die am meisten vermarktete Mandel die Nonpareil-Mandel mit kalifornischem Ursprung. An Mandeln aus Spanien ist vor allem die Marcona berühmt; alle anderen Kategorien werden unter dem Namen Valencia vermarktet. In Italien findet man besonders die Avola.

Unter den französischen Mandeln symbolisiert die Mandel Aï die Krönung; sie wächst in der Provence. Diese alte, seit mehr als 100 Jahren kultivierte Sorte wird sehr von den Konditoren geschätzt, da sie sehr süß ist. Momentan reserviert sich ein einziger Konditor die ganze Produktion.