…Punkt, Punkt, Punkt #35 – Erleuchtung

Das Thema diese Woche ist –Erleuchtung (Enlightenment)
Zu diesen Thema gibt es viele Versionen/Varianten..

○ Neuzeit – Im allgemeinen Sprachgebrauch des 20. und 21. Jahrhunderts hat „Erleuchtung“ in erster Linie die Bedeutung „plötzliche Erkenntnis“, „Einfall“, „Gedankenblitz“, „Eingebung“. Diese Begriffsverwendung knüpft an die religiöse an, doch geht es oft um einen nichtreligiösen Zusammenhang. Es wird eine plötzliche, oft wunderbar anmutende Klarheit über eine Frage oder ein Problem erlangt.

Diese Fotos zeigen nicht genannte Erleuchtung, aber interessant sind sie dennoch finde ich. In einer Passage in Leipzig. Die Beleuchtung wechselt von blau in rot und dann in grün. Schaut aus wie Auserirdisch 🙂

○ Judentum, Christentum, Islam
Erleuchtungserfahrungen sind im Judentum, im Christentum und im Islam kein primäres religiöses Ziel, sondern als das Wesentliche gilt die Erfüllung von Gottes Willen. Dennoch gibt es insbesondere im christlichen Kulturkreis viele Berichte über Erleuchtungserfahrungen.
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○ Buddhismus – Der Begriff des Erwachens (sanskrit bodhi), der oft ungenau mit „Erleuchtung“ übersetzt wird, hat im Buddhismus eine zentrale Bedeutung. Er findet sich in „Buddha“ („der Erwachte“) und „Bodhisattva“ wieder. Bodhi kommt von der Sanskrit-Wurzel budh, die „aufwachen, erkennen, wahrnehmen, verstehen“ bedeutet.
Es gibt zwei aufeinanderfolgende Stufen des buddhistischen Erwachens. Die erste stellt die individuelle Befreiung aus dem Leidenskreislauf der fühlenden Wesen, dem Kreislauf der Wiedergeburten (Samsara), dar. Der Erwachte hat alle Ursachen des Leidens aus seinem Geist entfernt und erlebt nur noch Frieden. Dies wird „Erlangen des Nirvana“ genannt. Nach der Lehre des Mahayana-Buddhismus gibt es eine zweite Entwicklungsstufe, auf der das vollständige Erwachen eintritt, mit dem zusätzlich umfassendes Wissen erlangt wird.
○ Der Zen-Buddhismus bezeichnet entsprechende Erfahrungen als Satori.
○ Alevitentum – Der Glaube der Aleviten ist stark vom Universalismus bestimmt.
○ Jainismus – Im Jainismus ist wie in anderen Traditionen indischen Ursprungs der Begriff bodhi für Erleuchtung geläufig.
○ Hinduismus – Im Jnana Yoga wird für „höheres Wissen“ der Begriff Jnana verwendet.
○ Daoismus – Daoistische Erleuchtung wird als Erlangung des ewigen Dao und Einswerdung mit ihm erklärt.


○ Antike
Der Begriff „Erleuchtung“ stammt aus der antiken philosophischen Lichtmetaphorik. Den Ausgangspunkt seiner Entstehung bildeten Stellen in Platons Dialog Politeia und in dem Platon zugeschriebenen Siebten Brief. Das Aufleuchten bildet nach dem Siebten Brief den Abschluss eines fünfstufigen Erkenntnisprozesses, dessen erste vier Schritte diskursiv sind.

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