seit 20 Jahren durch den Eurotunnel 1994-2014

Ungelaublich wie die Zeit vergeht.
„Eurostar“ – 20 Jahre seit November 14th 1994.

Die Eurostarzüge unterqueren auf ihrer Reise von/nach England nach/von Frankreich den Ärmelkanal durch den 1994 fertiggestellten Eurotunnel und verkehren seit 2007 fast ausschließlich auf Hochgeschwindigkeits-strecken.
Am 14. November 2007 wurde der zweite Abschnitt der im November 2006 in High Speed 1 umbenannten Hochgeschwindigkeitsstrecke in Betrieb genommen und der Endpunkt vom Bahnhof Waterloo in den renovierten Bahnhof St. Pancras verlegt.

Diese Fotos sind sehr unscharf und schlecht, sie sind analog und 20 Jahre alt 🙂 Wir, meine Kollegen und ich hatten den Zug für uns alleine (keine normalen Passagiere), diese Tagung war nach London verlegt. Das Foto oben rechts, ein schweizer Kollege und meine Wenigkeit)

Besonderheiten beim Zustieg als Passagier:
Der Eurostar nutzt ein separates, vom übrigen Bahnverkehr getrenntes Terminal. Um an Bord der Züge zu gelangen, sind (analog zum Luftverkehr) ein Check-in sowie Pass- und Sicherheitskontrollen erforderlich. Passagiere müssen sich zum Check-in spätestens 30 Minuten vor der planmäßigen Abfahrt des Eurostar am Check-in-Schalter im Eurostar-Terminal eingefunden haben und sich dort mit ihrem Ticket zur Abfertigung anmelden. Nach dem Check-in erfolgen beim Einstieg auf dem Kontinent Passkontrollen. Da Großbritannien nur eingeschränkt am Schengener Abkommen teilnimmt und seine Grenzkontrollen beibehalten hat, werden vor dem Zustieg zum Eurostar sowohl von der Grenzkontrolle des Abfahrtlandes als auch von der britischen Grenzkontrolle jeweils die Pässe der nach Großbritannien reisenden Passagiere kontrolliert. Nach der Passkontrolle wird des Weiteren eine Sicherheitskontrolle des Passagiers sowie des von ihm mitgeführten Gepäcks durchgeführt. Wurden das Check-in sowie die Pass- und Sicherheitskontrollen erfolgreich absolviert, führt der weitere Weg vor dem Einstieg zunächst in einen Warteraum. Erst wenn durch das Personal im Terminal der Eurostar zum Einstieg freigegeben wurde, können dessen Wagen wie die eines gewöhnlichen Reisezuges vom Bahnsteig aus betreten werden.
Bei Reisen innerhalb des Schengen-Raumes (zum Beispiel von Bruxelles-Midi/Brussel-Zuid nach Lille-Europe) mussten sich die Fahrgäste vor der britischen Grenzkontrolle nicht ausweisen, was von illegalen Einwanderern ohne gültige Einreisepapiere gerne als Schlupfloch genutzt wurde. Ab Dezember 2014 werden Reisende von Brüssel nach Lille oder Calais deshalb in einem gesonderten Bereich abgefertigt und in einem getrennten Wagen befördert.


Eurostar begann als gemeinsames Projekt der französischen Bahngesellschaft SNCF, der belgischen Bahngesellschaft SNCB und der damaligen britischen Bahngesellschaft British Rail (BR) zum Betrieb der Züge durch den Eurotunnel unter dem Ärmelkanal. Im Vorlauf zur Bahnprivatisierung in Großbritannien schuf BR die European Passenger Services (EPS), in die sie ihre Eurostar-Teilhabe einbrachte. Im Juni 1996 wurde EPS an die London & Continental Railways (LCR) verkauft, die dann im Oktober den Namen der EPS in Eurostar UK Ltd (EUKL) änderte. London & Continental Railways war neben dem Betrieb des Eurostars auch mit dem Bau der Hochgeschwindigkeitsstrecke von London nach Dover (High Speed One) beauftragt; durch massive finanzielle Probleme kam es 1998 zu staatlichen Stützungsmassnahmen; als Folge übertrug LCR die Betriebsführung von EUKL an InterCapital and Regional Rail (ICRR) bis zum Jahr 2010. An ICRR waren die britische Bus- und Bahngesellschaft National Express Group mit 40 % des Kapitals beteiligt, die SNCF mit 35 %, die SNCB mit 15 % und die Fluggesellschaft British Airways als stiller Teilhaber mit 10 %.
Im September 1999 wurde die Eurostar Group gebildet, die unter einheitlicher Führung für die gemeinsame Strategie für Geschäftsentwicklung, Vermarktung allein zuständig wurde; jede der drei teilhabenden Bahngesellschaften war für die Betriebsführung der Züge auf ihrem Gebiet zuständig. Die Züge blieben Eigentum der jeweiligen Bahngesellschaft, wurden aber im Pool betrieben.

Im Juni 2009 übernahm die britische Regierung LCR schließlich vollständig. EUKL wurde anschließend in Eurostar International umfirmiert und im September 2010 brachten die jeweiligen französischen und belgischen Bahngesellschaften ihre jeweiligen Eurostaraktivitäten in die neue Eurostar International ein. Somit kam auch das gesamte Rollmaterial in die Hand des nun vereinten Betreibers.