Vor mehr als sechshundert Jahren bekam Schweden seine erste und bis jetzt einzige Heilige. Aber nun scheint der Weg für eine zweite katholische Heilige aus dem erz-protestantischen Schweden geebnet. Im Rahmen einer Messe auf dem Petersplatz in Rom, sprach Papst Johannes Paul der Zweite die schwedische Nonne Elisabeth Hesselblad selig:
Schweden hat erstmals nach 624 Jahren wieder eine Heilige.
In einem Dekret hat Papst Franziskus die Heiligsprechung der 1957 verstorbenen Schwedin Elisabeth Hesselblad genehmigt. Sie sei ein wahres Vorbild an Barmherzigkeit, so der Bischof der Katholischen Kirche von Schweden, Anders Arborelius. Während der deutschen Besatzung habe Hesselblad in Rom Juden versteckt und eine provisorische Synagoge eingerichtet. Als eine von wenigen Schweden habe sie den israelischen Ehrentitel „Gerechte unter den Völkern“ erhalten.
Schweden hatte bislang nur eine Heilige: Die 1391 heiliggesprochene Birgitta.
Für eine solche Seeligsprechung ist ein Wunder erforderlich.
In diesem Fall handelte es sich um eine schwerkranke Nonne des Birgittinerinnen-Ordens, die Mutter Elisabeth um Heilung bat und sogleich gesund wurde, ohne dass die plötzliche Genesung bisher medizinisch erklärt werden konnte.
Elisabeth Hesselblad wurde 1870 in dem kleinen Ort Fåglavik in Västergötland geboren. Sie stammte aus einfachen Verhältnissen und wurde schon früh tief religiös. Mit 17 wanderte Elisabeth nach Amerika aus, und arbeitete dort als Krankenschwester. Mit 32 konvertierte sie zum Katholizismus und zog zwei Jahre später nach Rom um.
Elisabeth Hesselblad gründete einen eigen Zweig des schwedischen Birgittinerinnen-Orderns der heute insgesamt 36 Klöster hat. Elisabeth Hesselblad starb1957 und wurde in Rom beigesetzt.
Sie kaufte auch das Haus, in dem die heilige Birgitta Jahrhunderte zuvor in Rom gewohnt hatte. Birgitta wurde 1391 kanonisiert und ist seit dem ersten Oktober vergangenen Jahres eine der europäischen Schutzheiligen.
Quelle: Radio Schweden