Begriffs-Verwirrung: Warum wir „zwischen den Jahren“ sagen – ..finde/fand das immer wieder interessant..
Fast jeder gebraucht die Redewendung „zwischen den Jahren“. Kaum einer weiß aber, welcher Zeitraum eigentlich gemeint ist und dass der Formel eine Jahrhunderte währende Diskussion zugrunde liegt.
Das alte Jahr ist so gut wie vorbei, das neue hat noch nicht begonnen. Zwischen den Jahren – viele meinen damit die Zeit zwischen Weihnachten und Silvester.
Tatsächlich erinnert der Begriff aber an die Mühen, die die Kirchenoberen hatten, eine praktikable Kalenderrechnung einzuführen. Je nach Zeitrechnung endete das Jahr nämlich zu unterschiedlichen Daten.
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Die Kalenderreform des Julius Cäsar
Der einheitliche Jahresanfang zum 1. Januar kristallisierte sich erst nach einer weiteren Kalenderreform heraus. Julius Cäsar setzte setzte sie im Jahr 45 vor Christus durch, weshalb sie später Julianische Kalenderreform hieß. „Danach zählte ein Jahr 365 Tage, jedes vierte Jahr war ein Schaltjahr und hatte 366 Tage“, erläutert Astronom Keller.
Julius Cäsars Reform war gut. Sein kalendarisches Jahr war nah dran am tropischen Jahr, dem Zeitraum, den der Planet Erde benötigt, um einmal um die Sonne zu wandern. Aber noch nicht nah genug. „Ein tropisches Jahr hat etwa 365 Tage, 5 Stunden, 48 Minuten und etwas mehr als 45 Sekunden“, erläutert Keller. „Und darin liegt die Krux. Im Laufe der Jahrhunderte erwies sich die Schaltregelung des Julianischen Kalenders als nicht präzise genug.“ Die Differenz zwischen kalendarischem und tropischem Jahr addierte sich. Jedes kalendarische Jahr war mit seinen durchschnittlich 365,25 Tagen um etwa elf Minuten länger als das Sonnenjahr. „Diese wenigen Minuten pro Jahr summierten sich im Lauf der Jahrhunderte auf mehrere Tage. Deshalb veranlasste Papst Gregor 1582 eine neue Kalenderreform“, erklärt Keller.
Der Gregorianische Kalender wird heute weltweit angewandt. Er ist nicht grundsätzlich anders als der Julianische Kalender, sieht aber feinere Schaltregelungen vor. Demnach fallen einige Schaltjahre aus: Nämlich diejenigen, deren Zahl dividiert durch 400 keine ganze Zahl ergibt. 1700, 1800 und 1900 waren damit keine Schaltjahre, 1600 und 2000 aber schon.
Erst nach der Gregorianischen Reform setzte sich allmählich der 31. Dezember als Jahresende durch.
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Warum Silvester Silvester heißt
„Silvester ist heute der eigentliche Tag des Jahresendbrauchtums“, sagt Theologieprofessor Manfred Becker-Huberti. Der Tag gedenkt des bekannten Papstes Silvester. „Er hat seine Popularität aber nicht selbst verdient, sondern dadurch geschenkt bekommen, dass er am 31. Dezember 335 verstarb und dieser Tag seit dem 17. Jahrhundert als letzter Jahrestag gefeiert wird.“
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Quelle: Wiki & Focus..
